Zwei Stunden mit Timor
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Zwei Stunden mit Timor

Der Vagusnerv

Der Vagusnerv (vagus = umherschweifend) ist der größte Nerv des Parasympathikus (also des Nervensystems, das eine aktivierungshemmende Rolle hat), er reguliert die Tätigkeiten fast aller inneren Organe und erstreckt sich vom Gehirn über den Hals zum Bauchraum mit Verzweigungen zu Leber, Nieren, Herz, Milz und Verdauungssystem.

Er ist die Schnittstelle zwischen dem Gehirn und den Organen, zu seinen Aufgaben gehört die Kontrolle über die Herzfrequenz, den Blutdruck, den Blutzuckerspiegel und die Atmung.

In der Forschung wird auf verschiedene Weise an dem Vagusnerv geforscht mit dem Ziel der Steuerung und Einflussnahme. In der Kardiologie wird dieser beispielsweise durch Druck oder Trinken von Eiswasser stimuliert, da er eine Wirkung auf Herzrhythmusstörungen hat. In der Behandlung von Übergewicht und Depression werden Elektroden eingesetzt, die den Vagusnerv mit elektrischen Impulsen reizen. Auch bei der Behandlung von Epilepsie, Migräne und chronischen Schmerzen wird mit der Aktivierung des Vagusnervs geforscht.

In der Naturheilkunde, wie der Bewegungstherapie, und der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es Übungen, die den Vagusnerv stimulieren sollen, um sich aktiv entspannen zu können und Stress entgegen zu wirken. Bei der Akupunktur wird der Vagusnerv gezielt miteinbezogen, um eine inneren Entspannung zu schaffen.

Ein paar Übungen für unterwegs und zu Hause:

– Selbstmassagen: Leichtes drücken und kreisende Bewegungen des Kopfwendemuskels
– Selbstmassagen: Leichtes drücken und kreisende Bewegungen des Trapezmuskels
– Kopf drehen: Das Kinn zum Kehlkopf ziehen, um den Nacken zu dehnen. Dann den Kopf nach rechts drehen, nach links drehen, den Kopf nach links kippen, dann nach rechts und zuletzt den Kopf nach vorne und hinten ziehen („Taubenbewegung“).
– Ohren wackeln: Mit den Ohren wackeln und gleichzeitig die Augenbrauen heben und senken.
– Gurgeln: Mit einem Schluck Wasser gurgeln.
– Singen: Die eigenen Lieblingslieder singen, oder Vokale summen, so wie die Mönche es mit ihrem „Ohm“ machen.
– Wechseldusche: Erst sehr warmes Wasser, dann sehr kaltes Wasser über den Körper laufen lassen.
– Akkommodieren: Strecke den linken Arm mit erhobenem Zeigefinger aus und die rechte Hand mit gestrecktem Zeigefinger zwischen linker Hand und Nase, sodass sich die Zeigefinger überlagern. Nun stelle mit den Augen zuerst den einen, dann den anderen Zeigefinger scharf
– Atmung: 4 Sekunden durch die Nase, einatmen, 4 Sekunden die Luft anhalten, 4 Sekunden durch den Mund ausatmen, 4 Sekunden die Luft anhalten und das Ganze von vorne.
– Yoga: Leg dich auf den Rücken, Beine anwinkeln, Füße stehen hüftbreit auseinander. Die Hände liegen entspannt neben dem Körper. Nun das Becken langsam anheben. Die Oberschenkel bilden eine Linie mit dem Oberkörper. Becken wieder senken. 

Eine Angststörung zu behandeln ist mit viel Zeit- und Nervenaufwand verbunden, und zudem sehr komplex. In meinem Fall ist gar nicht genau klar, wovor ich Angst habe oder woher meine Angst- und Panikattacken kommen.

Wenn Ängste das Leben nachhaltig beeinflussen, ist professionelle Hilfe notwendig. 

Ich dachte sehr lange Zeit, dass ich mit meiner Angst-Magen-Darm-Problematik alleine bin, bis ich vor ein paar Tagen zufällig den Instagram-Account von Klara Hanstein entdeckte. Ihre Posts haben mich zum Weinen gebracht und meinen Blick auf meine Angst verändert. Ich bin nicht alleine mit meiner Angst. Ich bin eine von vielen tausenden, wahrscheinlich Millionen Menschen, die genau wie ich tagtäglich mit sich selbst zu kämpfen haben. Dieser Gedanke bringt mir ein bisschen Trost. 


Instagram Account von Klara Hanstein 

Apotheke Leipzig über den Vagusnerv 

Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V.

Pharmazeutische Zeitung